Echter Tee

Wo kommt Tee eigentlich her?

Seine Ursprünge liegen in Ostasien, genauer gesagt China. Eine Legende besagt, dass der chinesische Kaiser Shen Nong im 3. Jahrtausend vor Christus Tee entdeckte, als Blätter in seinen kochenden Wasserkessel fielen und einen angenehmen Duft verbreiteten. Von China aus verbreitete sich der Teeanbau weiter nach Japan, Indien und den Nahen Osten. Zu uns nach Europa kam der Tee schließlich im 16. Jahrhundert durch die Kolonialmächte und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken.

Camellia Sinensis – der „echte“ Tee

Streng genommen ist das, was wir oft als Tee bezeichnen, gar kein richtiger Tee. Der sogenannte „echte“ Tee wird nämlich ausschließlich aus den Blättern und Knospen der in China beheimateten Teepflanze Camellia Sinensis hergestellt. 

Die „echten“ Tees sind daher lediglich Weißer, Grüner, Schwarzer, Gelber, Oolong und fermentierter Tee. 

Alle anderen Aufgussgetränke, die wir umgangssprachlich als Tee bezeichnen, sind eigentlich teeähnliche Getränke. Diese werden nicht aus der Teepflanze, sondern aus verschiedenen Pflanzen, Kräutern, Gewürzen und Früchten hergestellt.

Wusstest du schon, dass bekannte Teesorten wie Darjeeling oder Ceylon ihre Namen von den Städten und Regionen, in denen sie angebaut werden, haben? 

Weiß, Grün, Schwarz – Wo liegt der Unterschied?

Wie bereits erwähnt, gibt es nur sechs „echte“ Tees, die alle aus derselben Pflanze hergestellt werden. Unweigerlich stellst du dir jetzt sicherlich die Frage: Was ist Grüner Tee? Was ist Schwarzer Tee? Und wo liegt der Unterschied, wenn doch alles aus derselben Pflanze gemacht wird. Der Schlüssel liegt in den verschiedenen Herstellungsprozessen, die die verschiedenen Sorten durchlaufen – oder eben nicht.

Weißer Tee:
Weißer Tee wird aus den zarten Knospen und den jüngsten Blättern der Teepflanze hergestellt. Nach der Ernte werden die Blätter sorgfältig sortiert, leicht erhitzt und anschließen bei Tageslicht getrocknet. Nach dem Trocknen werden die Blätter behutsam von Hand gerollt, um ihre endgültige Form zu erhalten. Der Weiße Tee hat eine helle, silbrige Farbe und ein delikates Aroma mit subtilen blumigen oder fruchtigen Noten.

Grüner Tee:
Grüner Tee wird aus frischen Teeblättern hergestellt, die nach der Ernte gedämpft werden, um alle Oxidationsprozesse zu stoppen. Anschließend werden die Blätter gerollt, um ihre Form zu erhalten. Die gerollten Blätter werden dann bei niedriger Temperatur getrocknet. Grüner Tee behält seine natürliche grüne Farbe, seine belebende Frische und sein grasiges Aroma.
Schwarzer Tee:
Die Herstellung von Schwarzem Tee beinhaltet eine vollständige Oxidation der Teeblätter. Nach der Ernte werden die Blätter verwelkt, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. Während der Oxidation reagieren die Blätter mit dem Sauerstoff und entwickeln ihre charakteristische dunkle Farbe und ihren reichen Geschmack. Danach werden die Blätter nur noch getrocknet.

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Schwarzer Tee:
Die Herstellung von Schwarzem Tee beinhaltet eine vollständige Oxidation der Teeblätter. Nach der Ernte werden die Blätter verwelkt, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. Während der Oxidation reagieren die Blätter mit dem Sauerstoff und entwickeln ihre charakteristische dunkle Farbe und ihren reichen Geschmack. Danach werden die Blätter nur noch getrocknet.

Gelber Tee:
Gelber Tee ist eine seltene und kostbare Teesorte. Ähnlich wie bei Grünem Tee werden die Blätter nach der Ernte verwelkt, aber dann werden sie in feuchte Tücher eingewickelt, um einen leichten Oxidationsprozess zu ermöglichen. Dieser Schritt wird “gelbes Einrollen” genannt. Anschließend werden die Blätter leicht erhitzt und dann langsam getrocknet. Der gelbe Tee hat eine leuchtend gelbe Farbe, einen milden und sanften Geschmack sowie ein angenehmes, süßes Aroma.

Oolong-Tee:
Oolong-Tee liegt geschmacklich zwischen Grünem und Schwarzem Tee. Die Blätter werden nach der Ernte teilweise verwelkt und dann geschüttelt oder gerollt, um die Oxidation zu fördern. Die Dauer der Oxidation kann je nach gewünschter Geschmacksintensität variieren. Anschließend werden die Blätter erhitzt, um die Oxidation zu stoppen, und getrocknet. Oolong-Tee zeichnet sich durch seine vielfältigen Geschmacksprofile aus, die von blumig und fruchtig bis hin zu reich und nussig reichen. Der teuerste Tee der Welt ist im Übrigen ein Oolong-Tee. Der sogenannte Da-Hong Pao geht zurück auf die chinesische Ming Dynastie und kostet ganze 1.2 Millionen US Dollar pro Kilo.

Fermentierter Tee (Pu-Erh):
Fermentierter Tee, auch als Pu-Erh-Tee bekannt, unterliegt einem speziellen Fermentations- und Reifungsprozess. Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, gerollt und leicht oxidiert. Anschließend werden sie in speziellen Umgebungen gelagert, in denen sie langsam reifen und fermentieren. Dieser Reifungsprozess kann über Jahre hinweg dauern und verleiht dem Pu-Erh-Tee seinen einzigartigen Geschmack, seine Erdigkeit und seine Komplexität. 

Qualitätsunterschiede beim Tee

Beim Tee gibt es verschiedene Qualitätsstufen, die je nach Teesorte und Herkunft variieren können. Hochwertige oder feine Tees werden aus den jüngsten Blättern und Knospen hergestellt und bieten einen delikaten Geschmack und eine zarte Textur. Die erste Ernte des Jahres, auch First Flush genannt, liefert Tees mit einzigartigen Aromen und Geschmacksprofilen. Danach folgt die zweite Ernte, Second Flush, und bietet einen etwas kräftigeren Geschmack. Auf der anderen Seite gibt es Tees niedrigerer Qualität mit gröberen Blättern, Stängeln oder einer weniger einheitlichen Blattqualität. Diese Tees sind oft preiswerter und haben möglicherweise einen robusteren Geschmack.
Tee erhältst du üblicherweise in drei Formen: lose, portioniert in beispielsweise Teebeuteln oder gepresst. Einen besonderen Einfluss auf den Geschmack hat die Handelsform des Tees jedoch nicht.

Wie bereite ich Tee richtig zu?

Tee richtig zuzubereiten, ist eine Kunst für sich. Grundlegend lässt sich allerdings festhalten, dass Schwarzer Tee und Pu-Erh es gerne heiß mögen. Du solltest daher kochendes Wasser (100 °C) verwenden und den Tee 3-5 Minuten ziehen lassen. Die anderen Sorten sind da etwas empfindlicher, sie mögen kein kochendes Wasser und sollten auch nicht so lange ziehen. Stattdessen solltest du das Wasser nach dem Kochen auf 60 bis 90 °C abkühlen lassen. Nachdem der Tee fertig ist, seihst du den Tee ab, um zu verhindern, dass der Tee bitter wird.  
Wenn du dir einen Tee kochst, achtest du am besten genau auf die Anweisungen auf der Verpackung, damit du den bestmöglichen Tee genießen kannst.

Du brauchst Tipps zu Tee? Versuchs doch mal bei einem türkischen Bekannten. Die Türken sind nämlich mit einem pro Kopf Verbrauch mit rund 3 kg im Jahr die Weltmeister im Tee trinken.

Tee mit Alkohol, Früchten und mehr

Hast du keine Lust auf einen normale Tasse Tee? Keine Sorge, „echter“ Tee lässt sich auf vielfältige Weise kombinieren, um neue und interessante Getränke zu kreieren.

Perfekt für die heißen Sommertage eignet sich zum Beispiel eine Tee-Limonade mit Zitronensaft und Sprudel oder ein selbst gemachter Eistee aus Schwarzem Tee und Pfirsichen. Wie du diesen zubereitest, kannst du hier (https://www.haco.de/blog/rezepte/pfirsich-eistee/) auf unserem Blog nach lesen.
Willst du deine Cocktails mit Tee upgraden? Ganz einfach! Tee ist eine hervorragende Basis für leckere Cocktails. Kombiniere zum Beispiel Grünen Tee mit Wodka, Minze und Limettensaft für einen erfrischenden Grünen Tee Mojito. Oder mische deinen Oolong-Tee mit Rum und lasse ihn einige Stunden ziehen, damit sich das Aroma intensivieren kann.
Mit Tee sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt, um köstliche und erfrischende Getränke zu kreieren. 

Teein – das Koffein im Tee

Tee ist nicht nur vielseitig, was den Geschmack betrifft, sondern auch ein super Ersatz für die morgendliche Tasse Kaffee. Denn genau wie diese enthält Tee den Muntermacher Koffein. 
Koffein kommt ganz natürlich in der Teepflanze vor und wird oft „Teein“ genannt, da es in einer leicht unterschiedlichen chemischen Form vorliegt als das Koffein im Kaffee. Teein hat eine anregende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und kann Energie und Aufmerksamkeit fördern. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Teein im Tee langsamer freigesetzt wird als Koffein in Kaffee, was zu einer sanfteren und länger anhaltenden Wirkung führt. Die genaue Menge an Teein im Tee variiert je nach Teesorte und Zubereitungsmethode.
Übrigens enthalten Kräuter- und Früchtetees kein Teein, da sie nicht aus der Teepflanze hergestellt werden.

Teekultur in der Welt

Das Tee mehr als nur ein einfaches Getränk ist wird deutlich, wenn du dir anschaust, wie das Zubereiten und Trinken von Tee in anderen Regionen zelebriert und zu einem wahren Erlebnis wird.
Von der ästhetischen Präzision der japanischen Teezeremonie über den geselligen “Afternoon Tea” in England bis zur herzlichen ostfriesischen Gastfreundschaft – die Teekulturen sind faszinierende Ausdrücke von Traditionen, Genuss und Gemeinschaft. Teekulturen zeichnen sich durch ihre individuellen Rituale, Zubereitungsmethoden und Geschmacksvorlieben aus, aber sie alle teilen die Bedeutung des Teetrinkens als ein kulturelles Erlebnis, das Gemeinschaft, Entspannung und Genuss fördert. Die Teezeremonie “Chanoyu” in Japan betont die Ästhetik und Achtsamkeit bei der Zubereitung von Matcha-Tee. Beim englischen “Afternoon Tea” wird Schwarzer Tee mit Milch und Zucker in elegante Teetassen serviert, begleitet von Sandwiches und Gebäck. Die ostfriesische Teekultur in Norddeutschland legt Wert auf herzliche Gastfreundschaft und gemütliches Beisammensein mit speziellem Schwarzen Tee, serviert mit Kandiszucker und Sahne. Diese und viele weitere Teekulturen bieten eine Vielfalt an Traditionen und Geschmackserlebnissen.