Veröffentlichungsdatum: 09.10.2020

Ayurveda

Das Wissen vom Leben…

Die uralte indische Heilkunst erfreut sich auch in Europa immer größerer Beliebtheit. Das Wort „Ayurveda“ stammt aus der alten Hochsprache „Sanskrit“ der Inder und bedeutet „Ayur“ = Leben und „Veda“ = Wissen – sprich: Ayurveda ist das Wissen vom Leben.

Das Wissen vom Leben hat natürlich ein Ziel: Ein gesundes, langes und ausgeglichenes Leben im Einklang mit sich selbst zu führen. Aber auch Krankheitsprävention spielt eine große Rolle. Denn nur ein gesunder Körper und Geist ist ein glücklicher Mensch.

Ayurveda ist mit über 4000 Jahren eines der ältesten Medizin-Systeme der Welt und wird auch heute noch von vielen Menschen praktiziert. Die Ayurvedische Medizin beschäftigt sich viel mit Individuen – denn jeder Mensch ist anders und jeder Organismus funktioniert anders.

© Africa Studio / stock.adobe.com

Um nicht zu weit ausholen zu müssen, beschränken wir uns aber in diesem Artikel auf die Ernährung nach Ayurvedischer Art. Denn die Ernährung ist ein Hauptbaustein im menschlichen Körper. Eine funktionierende Verdauung bedeutet oft auch ein gesunder Geist. Die Balance ist einfacher zu halten, wenn der Körper genau das tut, was er soll – nämlich leben. 
Außerdem sind viele Ayurveda-Befürworter der festen Überzeugung, dass die meisten Krankheiten wie Stress, Depressionen oder sogar Übergewicht mit einer ungesunden Darmflora einhergehen.

© Alexandr Vlassyuk / stock.adobe.com

Bei der Ayurvedischen Ernährung gibt es viele verschiedene Kräuter und Gewürze, die alle eine sehr positive Auswirkung auf den Körper haben. Richtig kombiniert und eingesetzt können sie zu einer besseren Balance verhelfen. Um zu wissen, welche man einsetzten sollte, sind sie in ihre Geschmäcker aufgeteilt:
süß
salzig
sauer
scharf
herb
bitter

Wenn von allen Geschmäckern eines in deinem Essen vorkommt, kann es dir wirklich helfen, deine Verdauung und dein Wohlbefinden zu optimieren.

Kreuzkümmel

Cumin (Kreuzkümmel) hat einen scharfen, bitteren Geschmack und eine wärmende Wirkung auf den Körper. Es regt die Verdauung an, macht Speisen bekömmlicher und wirkt entblähend.

Senfkörner

Die in Senfkörnern enthaltenen Öle haben eine wärmende Wirkung auf uns. Ihr Geschmack reicht von scharf, über bitter, bis hin zu herb. Sie sollten möglichst im Ganzen und unverarbeitet verwendet werden, damit keine Nährstoffe verloren gehen. Senfkörner kräftigen die Verdauung und sorgen für innere Ruhe und geistige Klarheit.

Steinsalz

Steinsalz ist im Vergleich zu anderem Salz eher basisch. In Maßen verzehrt verbessert es die Verdauung, macht das Gewebe geschmeidig und stärkt die Nerven. Der Geschmack ist ganz klar salzig. Es wärmt uns von innen auch in der kalten Jahreszeit.

Kurkuma

Der Gelbwurz (Kurkuma) hat einen bitteren, scharfen und herben Geschmack. Wer eine Detox-Kur machen möchte, ist hier genau richtig! Denn es wirkt entgiftend auf unseren Organismus. Außerdem wärmt es uns.

Fenchel

Wie euch bestimmt schon aufgefallen ist, gibt es viele wärmende Gewürze. Fenchel ist dagegen aber kühlend und hat einen süß-scharfen Geschmack. Fenchel stärkt die Verdauung und vermindert Blähungen.

Nelken

Die bitter-scharfen kleinen Stöckchen kenn bestimmt jeder von uns, der einmal einen Glühwein getrunken hat. Sie wärmen uns von innen und können heilungsfördernd bei Erkältungskrankheiten wirken.

Kardamom

Wer nach dem Essen einen schlechten Mundgeruch verspürt, kann einfach ein wenig Kardamom kauen. Das sorgt für einen frischen Atem. Sein Geschmack ist süß bis scharf und auch Kardamom hat eine kühlende Wirkung von innen. Wer Kardamom in seinen Gerichten verwendet, regt damit seine Gallenfunktion an.

Ingwer (getrocknet)

Ingwer heizt uns so richtig ein. Gerade im Winter sollten wir vermehrt auf Ingwer in Tees oder an unserem Essen setzen. Ingwer hat eine stark erhitzende Wirkung auf uns und kurbelt damit den Stoffwechsel und den Kreislauf an. Je länger wir Ingwer erhitzen, umso schärfer wird es. Ein absoluter Immun-Booster.

Safran

Ja, Safran ist teuer, aber ihr solltet dennoch nicht darauf verzichten. Er hat einen süß- herben und bitteren Geschmack. Seine Wirkung auf uns ist fast genau so heiß wie die von Ingwer. Safran tut unserem Gewebe und der Blutbildung gut. Außerdem regt er unseren Appetit an und hellt die Stimmung auf. 
Genießt Safran jedoch bitte nur in kleinen Mengen, da es sonst schädlich für euren Körper sein kann.

Zimt

Vorab gilt: Auch bei Zimt sollten nur kleinere Mengen verzehrt werden, weil es sonst schädlich wäre. 
Zimt ist mit seinem scharfen und bitteren Geschmack unser Nummer-Eins-Begleiter in der Vorweihnachtszeit. Er ist appetit- und kreislaufanregend und wärmt uns von innen.

Koriander

Das grüne Gold der Ayurvedischen Küche hat einiges auf dem Kasten. Wenn ihr Wassereinlagerungen loswerden möchtet, nehmt Koriander mit an euer Essen. Wenn ihr die Verdauung regulieren möchtet, nehmt Koriander. Auch den Appetit regt Koriander an! Innere Hitze (zum Beispiel in den Wechseljahren), übermäßiger Durst oder Entzündungen in der Blase können mit Koriander vermindert werden. Ein großartiges Talent, wie wir finden!
Sein Geschmack ist übrigens bitter bis herb.

Hunger bekommen?

Probiert doch gleich ein super einfaches Ayurvedisches Gericht aus unserer Rezeptwelt aus und berichtet uns, wie es euch geschmeckt hat! Guten Appetit.

Ayurvedisches Kitchari mit Gemüse

Titelbild: © Cyril / stock.adobe.com