Veröffentlichungsdatum: 12.09.2019

Obst und Gemüse lagern

Die Ernte über Winter genießen…

Wenn die letzte Ernte eingefahren ist, wird es Zeit, die ganzen leckeren und frischen Lebensmittel einzulagern.
Der Herbst klopft allmählich an unsere Tür. Viele Nagetiere bereiten sich auf den Winter vor und sammeln Futter, das sie dann zum Überwintern nutzen. Hey, das können wir auch!
Die letzte Ernte aus dem eigenen Garten könnt ihr auch ganz einfach bei euch zu Hause einlagern.

Bei falscher Lagerung verliert Obst und Gemüse schnell an Nährstoffen und Geschmack. Im schlimmsten Fall verderben die gelagerten Lebensmittel sogar. Damit das nicht passiert, zeigen wir euch, wie man’s macht.

Basics

Das gilt definitiv immer!
– Äpfel müssen immer getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahrt werden. Sie stoßen das Gas Ethylen aus, welches den Reifeprozess anderer Lebensmittel begünstigt und sie schneller faulen lässt.
– Beeren, wie Blaubeeren, Erdbeeren, Himbeeren oder Stachelbeeren, können nicht lange gelagert werden, höchstens in Form von Marmelade… 😀
– Das „Grünzeug“ (von beispielsweise Möhren, Kohlrabi oder Radieschen) sollte vor dem Einlagern entfernt werden. Nutzt es als Kräutermischung, indem ihr es klein schnippelt und portionsweise eingefriert.
– Obst und Gemüse sollten grundsätzlich voneinander getrennt aufbewahrt werden.
– Frisch geerntetes Obst und Gemüse vor dem Lagern niemals waschen! Die anhaftende Erdschicht verhindert eine vorzeitige Fäulnis.

Was wird wie richtig gelagert?

Äpfel (und Birnen)

Im kühlen Keller, getrennt voneinander (also jeder Apfel für sich) und mit dem Stiel nach unten sollten sie auf Holzbretter verteilt werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Früchte ist notwendig, um zu verhindern, dass sich eine gute Frucht an einer faulen Frucht „ansteckt“.

Kürbis

Der Riesenkürbis kann bis zu 6 Monate gelagert werden. Er mag es gerne kühl und dunkel. Eingelagert werden sollte der Kürbis erst, wenn die Schale fest ist. Das testet ihr, indem ihr die Schale ganz leicht versucht einzudrücken. Bleiben keine Druckstellen, ist er bereit zum Lagern. Er sollte dennoch beim Liegen regelmäßig kontrolliert und auch gedreht werden.

Zwiebeln & Knoblauch

Beide mögen es trocken und luftig und können daher zusammen gelagert werden. Es gibt spezielle Tontöpfe mit Luftlöchern oder ihr nehmt ein Gemüsekörbchen, welches man aufhängen kann.

Pastinaken

Auch sie mögen es gerne kühl und etwas feucht. In einer Kiste mit feuchtem Sand lagert man sie am besten ein. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Schale der Pastinaken vor dem Lagern nicht beschädigt wurde!

Rote Bete

Auch rote Bete mag es gerne kühl und sandig wie die Pastinake. Die Kiste mit dem Sand und der Roten Bete sollte an einem dunklen Ort platziert werden. Das „Grünzeug“ muss vorher entfernt werden (!).

Ihr fragt euch sicherlich, was mit dem Lagergemüse schlechthin ist? Keine Sorge, wir haben die Kartoffel nicht vergessen.

Kartoffeln

Kartoffeln verdienen eine kleine Sonderexkursion, da auf mehrere Dinge geachtet werden muss.
Wenn die Kartoffeln zu keimen beginnen, bildet sich ein sehr schwaches Gift – Solanin. Sind die Triebe nicht länger als 1 cm, ist die Solanin-Dosis so gering, dass der menschliche Körper kein Problem mit der Aufnahme und der Verarbeitung des Gifts hat. Wir merken also nichts davon. Dennoch müssen die Keime und Augen großzügig entfernt werden. Auch grüne Stellen und die Kartoffelschale enthalten Solanin und sollten entfernt werden. Dabei ist es völlig egal, ob Bio oder herkömmliche Kartoffel. Solanin wird von der Kartoffel selbst produziert, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Es hat also nichts mit irgendwelchen Pflanzenschutzmitteln zu tun.

Die Keime der Kartoffel werden in 2 Arten eingeteilt. Zum einen gib es Lichtkeime, die dick, knubbelig und grün-rötlich gefärbt sind. Dunkelkeime hingegen sind lang, dünn und weiß.
Die jeweilige Art der Keime beschreibt den Lichteinfluss auf die Kartoffel.

Habt ihr bereits keimende Kartoffeln gekocht, entfernt unbedingt die Schale vor dem Verzehr und verwendet das Wasser nicht weiter. Solanin setzt sich beim Kochen in das Kochwasser ab und ist hitzebeständig.

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