Veröffentlichungsdatum: 12.11.2020
Brot backen für Anfänger
Backe, backe Brot…
Wer denkt, Brot backen wäre die Masterclass, hat es wahrscheinlich selbst noch nicht probiert. Und wir meinen damit nicht eine fertige Brotbackmischung in einen Brotautomat zu kippen – wir wollen echte Handwerkskunst an euch weitergeben!
Zauberei – oder doch nicht?
Brot backen ist keine Zauberei – nur viel Geduld und ein wenig Know-How sind nötig, um ein schönes, frisches Brot zu zaubern. Upps – jetzt doch Zauberei? Nein, aber es wird euch verzaubern!
Mehl, Hefe und Wasser – mehr nicht?
Nein, mehr braucht es tatsächlich nicht, um ein leckeres Brot zu backen.
Für den Anfang reicht eine Mehlsorte. Wenn es dann nachher an Variationen geht, solltet ihr immer eine kleine Auswahl an verschiedenen Mehlen bereithalten.
Wir beginnen mit dem Weizenmehl Type 550. Das ist am unkompliziertesten, schmeckt super und hat sehr gute Backeigenschaften.
Hefe ist zu Beginn auch einfacher, als mit Sauerteig zu arbeiten. Dabei ist es egal, ob ihr Trockenhefe oder frische Hefe verwendet. Denkt nur daran, dass ihr nur sehr geringe Mengen an Hefe braucht. Daher wäre es gut, eine Waage zu besitzen, die Milligramm abwiegen kann.
Wasser ist der Grundbaustein allen Lebens – und so gesehen wollen wir eurem Brot ja auch Leben einhauchen, damit es groß und fluffig wird! Wasser sollte beim Brotbacken niemals eiskalt oder kochend heiß sein. Handwarm reicht völlig aus, dass der Teig bei einer Raumtemperatur von 21°C bis 24°C gut gehen kann.
Zuletzt könnt ihr noch Salz in eurem Teig verwenden. Salz ist nicht nötig für den Gärvorgang, aber gibt einfach einen tollen Geschmack!
Gut gerüstet, ist halb gebacken!
Neben den Grundzutaten solltet ihr eine gewisse Auswahl an Equipment zur Verfügung haben.
– Eine Küchenmaschine
Das Kneten von Hand ist auch möglich, allerdings bei Brotteig eine sehr klebrige Angelegenheit…
– Küchenwaage und Feinwaage
Um genaue Mehlmengen und Hefemengen abzuwiegen, sind Waagen besonders wichtig. Denn die richtige Menge ist zwingend notwendig, um ein schönes und schmackhaftes Ergebnis zu erzielen.
– Römertopf, Bräter, Dutch Oven oder Pizzastein
Eines dieser Hilfsmittel bringt euer Brot in eine schöne Form bzw. hält es in Form. Außerdem leiten sie die Hitze gleichmäßig um das Brot herum und tragen so zu einem gleichmäßigeren Backergebnis bei.
– Geschirrtücher aus Baumwolle
Am besten frisch gewaschen und nass dienen sie eurem Teig wie ein Schutzschild vor der Austrocknung.
– Ofenhandschuhe
Wir wollen ja keine Brandblasen an unseren Händen haben…
Und wie jetzt?
Endlich kommen wir zum interessanten Teil – dem Backen selbst! Aber nicht zu voreilig… Übt euch in Geduld – denn gutes Brot braucht viel Zeit und die richtige Umgebung.
Um euch langsam an das Brotbacken ranzutasten, versucht euch zunächst an unserem Rezept für Einsteiger:
LINK
Wenn ihr dieses Brot einige Male gebacken habt, habt ihr ein Gefühl für die richtige Konsistenz des Teigs und den richtigen Umgang mit eurem Backofen gelernt. Wenn also dieses Rezept sitzt – probiert euch an Neuem aus!
Ofen an und rein damit?
Nicht so schnell! Es kommt darauf an, was ihr für einen Backofen zuhause verwendet. Ein Brot braucht recht hohe Temperaturen, um richtig aufzugehen. Außerdem solltet ihr für eine glänzende und knusprige Kruste eine Schale Wasser in euren Ofen stellen und mit dem Backen erst beginnen, wenn sich richtig schöner Dampf gebildet hat.
Habt ihr einen Dampfbackofen? – umso besser! Vielleicht hat dieser ja auch eine „Brotbackfunktion“.
Sonst noch was?
Ja, vermeidet einfach, dass ihr zu viel Wasser benutzt oder den Teig zu lange stehen lasst. In beiden Fällen wird euer Brot dann nämlich zu flach und nicht wirklich fein. Auch eine zu warme Lagerung kann das Brot zu flach machen – das heißt, es geht nicht richtig auf und verliert seine Fluffigkeit beim Backen.
Wenn euer Brot nicht richtig glänzt, könnt ihr es vor dem Backen und direkt nach dem Backen, wenn es noch heiß ist, mit Wasser besprühen. Dann blitzt und glänzt es überall! Allerdings ist dieser Vorgang nicht ratsam, wenn ihr viel Mehl auf der Oberfläche habt – dann wird es nur speckig und nicht fein.
Wenn das Brot glanzlos ist, kann das zwei Ursachen haben: Ihr habt nicht genug Dampf im Ofen gehabt oder der Teig ist an der Oberfläche trocken geworden. Hier helfen die feuchten Baumwolltücher! Sie verhindern, dass der Teig austrocknet. Einmal ausgetrocknet, kann der Teig nicht mehr „gerettet“ werden vor dem Stumpfsein.
Woran erkennt ihr, dass euer Teig die richtige Konsistenz hat? Ihr braucht keine Angst davor zu haben, dass der Teig „zu weich“ wäre. Denn ein Brotteig muss so weich sein, um richtig aufgehen zu können. Streut auf jeden Fall immer Mehl auf eure Arbeitsfläche, bevor ihr den Teig darauf verarbeiten möchtet.